Geschichte Burgheims
Die Geschichte Burgheims beginnt mit der Ankunft der Kelten vor etwa 3.000 Jahren, die zahlreiche Hügelgräber in der Umgebung hinterließen. Der römische Ort Parrodunum geht auf eine Kastellgründung im 1 Jahrhundert n. Chr. zurück. Die Donau bildete zur damaligen Zeit die nördliche Reichsgrenze zu "Magna Germania".Heute weiß man, dass aus dem Kastellvicus im frühen 2. Jahrhundert eine zivile Siedlung hervorging, die bis ins 3. Jahrhundert bestand. Die Römer bezeichneten die nördlichen Regionen auch geringschätzig als Barbaricum, der Heimat der Barbaren, einem Volk von roh-unzivilisierten und ungebildeten Menschen.
Etwa 700 nach Chr. ergriffen die Bajuwaren Besitz von der Umgebung. 1093 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. 1100 siedelten sich die Grafen von Lechsgmünd an und erbauten eine Burg auf dem Kirchenhügel. Am selben Ort entstand im 13. Jahrhundert die Pfarrkirche St. Cosmas und Damian, welche heute das Wahrzeichen Burgheims ist. Als "Markt" wurde Burgheim erstmals am 2. Oktober 1326 urkundlich erwähnt.
1347 wurde Burgheim in die Grafschaft von Graisbach eingegliedert, 1395 jedoch an die Herzöge von Ingolstadt weitergegeben. Von 1447 an war Burgheim im Besitz der Herzöge von Landshut, bis der Ort 1505 infolge des Kölner Spruchs an die "Junge Pfalz Neuburg" fiel. 1542 wurde Burgheim unter Herzog Ottheinrich protestantisch. 1585 stürzte der Turm der Kirche ein, die 1633 von den Schweden vollständig niedergebrannt wurde. Beide Male konnte das Bauwerk jedoch wieder aufgebaut werden und erfuhr 1739 durch die Errichtung des Hochaltars seine Vollendung. 1750 entstand das Rathaus, das ab 1855 nochmals neu erbaut wurde und bis heute seine äußere Gestalt bewahrt hat. Die erste Schule an der Friedhofsmauer datiert auf 1569; 1818 folgte die Schule im heutigen Bürgerhaus.
Im 2. Weltkrieg wurde die Gemeinde zum Teil zerstört und am 27. April 1945 von den Amerikanern besetzt. 1950 begann für Burgheim der industrielle Aufstieg. Zwischen 1972 und 1976 wurden im Zuge der Gebietsreform Ortlfing mit Biding, Dezenacker, Illdorf mit Längloh, Wengen mit Eschling, Moos, Straß, Leidling und Kunding in den Markt Burgheim eingemeindet. 1976 entstand eine vollbiologische Kläranlage, 1977 ein neuer Kindergarten und 1983 ein Feuerwehrgerätehaus. Im Jahr 1994 eröffnete der zweite gemeindliche Kindergarten "Spatzennest" im Gemeindeteil Straß seine Türen. 2013 kam mit der Kinderkrippe "Pusteblume" die dritte Kindertageseinrichtung in unserer Gemeinde hinzu. Burgheim kann damit auf eine lange und ereignisreiche Vergangenheit und auch in eine sichere Zukunft blicken.
Das Wappen des Marktes Burgheims ist ein roter Zinnenturm mit beiderseits anschließender Zinnenmauer und offenem Tor auf grünem Boden.
Wann Burgheim das Marktrecht erhielt, ist nicht gesichert. Vermutlich dürfte dies in der Zeit der Grafen von Lechsgmünd-Graisbach gewesen sein und damit etwa auf das 11. Jh. datieren. Als Markt wird Burgheim erstmals nachweislich in einer Urkunde des Grafen Berchtoldt von Graisbach aus dem Jahre 1336 genannt. Mit dem Marktrecht hob sich Burgheim nicht nur durch eine Ratsverfassung und eigene Verwaltung aus dem ländlichen Umland hervor, sondern war auch wirtschaftlicher Mittelpunkt für den ländlichen Warenaustausch am Wochenmarkt. Diese zentrale Bedeutung war Anlass dafür, dass sich Handwerker und Gewerbetreibende niederließen. Sie lebten nicht nur von Grund und Boden wie die bäuerliche Bevölkerung, sondern verdienten mit handwerklichem Geschick ihr tägliches Brot. Sichtbares, äußeres Zeichen für einen Markt war das Marktsiegel.
Museum im Rathauskeller
Siedlungsgeschichte von Burgheim vom Neolithikum bis zum Mittelalter
Das heimatgeschichtliche Museum befindet sich im Untergeschoss des heutigen Rathauses im Zentrum von Burgheim. Es wurde im Jahre 1996 eröffnet. Heute finden sich dort Exponate neolithischer Siedlungsfunde aus den ausgedehnten Loßflächen südlich von Burgheim, Funde aus dem Parrodunum sowie aus der Besiedlung im frühen Mittelalter.
Das Museum wird in erster Linie vom Heimatgeschichtlichen Verein Burgheim e. V. betreut. Besichtigungen sind nach vorheriger Terminvereinbarung mit der Rathaus-Verwaltung möglich.
Burgheimer Kriegerdenkmal online
Das Kriegerdenkmal am Marktplatz erzählt seit April 2018 seine Geschichte selbst und um einiges ausführlicher als bisher.
Die Namen, Geburts- und Todesdaten sowie der Ort an dem die Burgheimer Gefallenen des 1. und 2. Weltkrieges ihr Leben ließen, sind über zwei unauffällig neben den Inschriften angebrachte QR-Code-Plaketten auf der Internet-Genealogieplattform von www.Grappt.com abrufbar. Jedes Smartphone kann sich durch einfachen Scan der QR´s auf die Internetseite verbinden, auf der auch über die Geschichte des Denkmales berichtet wird.
Ein großer Vorteil liegt darin, dass die Daten des Denkmales und der Verstorbenen ausführlich und übersichtlich zu finden sind und zudem durch jeden ergänzt werden können, der noch zusätzliche Details kennt. Ein Besucherbuch gestattet, „Gedanken zum Gedenken“ niederzuschreiben. Für persönlich wichtige Verstorbene kann auf Wunsch auch eine Gedenkseite angelegt werden.
Ziel dieses Projektes von Grappt ist es, die Historie von Einzel- und Familiengräbern, Friedhöfen und Denkmälern dauerhaft zu erhalten und die Verstorbenen vor dem „Vergessen werden“ zu bewahren. Auch Sie haben die Möglichkeit, Daten von Verstorbenen einzugeben und somit Geschichte zu erhalten. Durch die Verknüpfungsmöglichkeit der Daten untereinander ist auch die Erstellung von Stammbäumen möglich.
Die QR-Codes wurden den Gemeindevertretern am 13. April 2018 vom Geschäftsführer der Grappt GmbH aus Burgheim, Herrn Armin Wall, überreicht und am Kriegerdenkmal angebracht.